Wie wir Probleme loslassen können und Warum wir auch klein anfangen dürfen
Nach einem langen Gespräch über die "großen" Probleme des Lebens ist mir heute mal wieder eine Erkenntnis gekommen... unter der Dusche. Mein Ort an dem ich am besten "Loslassen" kann. Ich habe mir angewöhnt, einen Teil meiner negativen Gedanken einfach mit dem Wasser wegzuspülen... ich stelle mir vor, wie sie durch die Rohre bis nach China fließen... naja, zumindest bis in die Kanalisation, um dann in irgendeinem Fluss ins Meer zu gelangen, in der stillen Hoffnung, die emotionale Aufladung habe sich bis dahin neutralisiert und "verpestet" nicht auch noch die Meere. Na, wenigstens benutze ich kein Mikroplastik oder Silikon in meiner Kosmetik, sondern nur Wasser und Naturseifen. Da geht auch schon der nächste Gedanke und wird weggespült... Adieu!
Nachdem heute alle negativen Gedankenreste im Abfluss verschwunden waren, und ich wieder etwas freier in meinem Kopf wurde, dachte ich plötzlich viel positiver: "Na, klar.
Wenn wir immer nur über Probleme reden, bekommen die eben immer mehr Energie und Wichtigkeit." Mir fiel wieder der Spruch ein (den ich selber schon fleissig im Internet oder im Freundeskreis verbreitet habe), aber dann doch oft selber nicht präsent habe:
"Reden über Probleme lässt Probleme wachsen, Reden über Lösungen lässt Lösungen wachsen."
Aber was heißt das jetzt genau für mich und vielleicht auch für dich? Probleme lösen sich wortwörtlich auf, sobald wir den Fokus auf die Lösungen richten. Das kennen wir alle , nur allzu oft achten wir nicht darauf. Wir hängen unbewusst fest in unseren Problemschleifen, unser Verstand möchte sie manchmal einfach gerne weiter festhalten diese Problemgedanken, manchmal auch unser Emotionalkörper, der nach Futter giert in Form von negativen Emotionen, wie Angst und Schmerz. Ja, bisweilen ist unsere komplette Identität aufgebaut auf diesen harten Problembrocken, klebrigem Angstleim und schmerz"erfüllenden" Themen, die unsere Inneren Räume ausfüllen.
Sobald wir aber achtsam werden und uns mal diese Brocken genauer ansehen, wir uns also ein wenig davon distanzieren (das kann in einer Meditation, Achtsamkeitsübung oder eben unter der Dusche sein) sehen wir, wie wenig Substanz diese Brocken eigentlich haben. Es fällt leichter sie loszulassen....
Schwere Problembrocken lieber zum Schluss!
Doch, Achtung! Das Loslassen ist in manchen Fällen eben gar nicht einfach, weil das Problem schon zu groß geworden ist und wir nicht gelernt haben auch kleinere Probleme loszulassen.
Es lohnt sich ein Versuch, mit dem Kleinen anzufangen. Wo in deinem Leben gibt es ein vergleichsweise kleines Problem? Eines, das du schnell lösen kannst?
----> Schreibe es auf. Finde eine Lösung und dann ----> lass es los.
Das Resultat ist ein klein wenig mehr Energie. Es lohnt sich unbedingt dies auch als Erfolg zu betrachten und zu würdigen. Schreibe die Lösung auf ein Stück Papier und stecke es in ein "Lösungsglas" oder "Erfolgsglas". Den Zettel mit dem Problem kannst du nun getrost in den Mülleimer befördern. Frei nach dem Märchenmotto: "Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen."
Vielleicht bist du nun schon motiviert, das nächste kleine Problem anzugehen, finde hier auch wieder eine Lösung, lasse das Problem los und stecke den nächsten "Lösungszettel" in dein Glas.
Du kannst das immer weiter machen, hin zu mittleren Problemen, und später hin zu den großen Themen. Du wirst merken, dass dir das Loslassen und "Lösungen finden" immer leichter fällt - vorausgesetzt du machst die beschriebenen Übungen.
Achtung: Manchmal findet sich keine Lösung! Dann ist es eventuell deine Aufgabe, das Problem selbst loszulassen. (Wenn dir das schwerfällt, stecke einen "Problemzettel" in ein "Problemglas", wichtg ist, dass du es aus deinem Kopf befreist, denn dort frisst es Unmengen von Energie)
Vielleicht bist du auch motiviert eigene, neue Übungen für dich zu finden. Sie sind entweder schon in dir selbst (krame mal nach alten Lösungen deiner längst vergessenen Probleme), oder du findest sie im Internet, bei Freunden, in einer Beratung oder Coaching...
Mit ein wenig (mittel, oder auch viel) Übung kannst du dich irgendwann an die Lösung großer Probleme machen, meine Erfahrung dabei ist, dass sich manche Probleme im Verlauf von ganz alleine Auflösen, wenn du gelernt hast deine Energie mehr und mehr in Lösungen zu stecken, also deine Aufmerksamkeit auf einen neuen Fokus zu richten. Probleme, die z.B. von Anfang an gar nicht "deine" waren, werden sich von selbst verziehen!
Hier noch ein paar kreative Lösungsstrategien
1. Du hast ein Problem z.B. in deiner Partnerschaft oder mit deiner Familie?
Suche nach einem Hollywoodfilm, der genau dein Thema behandelt (der Film sollte ein Happy End haben!) und lass dich von den kreativen Lösungen im
Film inspirieren.
2.Du malst gerne? Nimm dir mal eine Stunde Auszeit, bereite ein paar Blätter und Stifte in unterschiedlichen Farben vor, und male dein Problem. Und zwar ganz intuitiv, ohne Plan, einfach drauf los. Wenn du das Gefühl hast, dein Problem hat genug Raum erhalten, beginne auch die Lösung zu malen, auf einem neuen Blatt oder verändere dein bemaltes Blatt Papier und forme es so um, dass es freundlicher auf dich wirkt. Natürlich kannst du auch erstmal an dein Problem denken, und dir selber den Auftrag geben nach einer Lösung während des Malvorgangs zu suchen. Male in diesem Fall NUR deine Lösung.
3.Male einen Lösungsbaum! Male einen Baum und lasse einen Ast nach dem anderen nach oben wachsen, schreibe oder male auf jeden Ast eine mögliche Lösung für dein Problem. Das dürfen auch explizit verrückte oder skurrile, unmöglich erscheinende Lösungen sein. Alles ist erlaubt - denn das trainiert deinen "Problemlöse-Muskel". Und es macht Spaß!
4.Du schreibst lieber? Nimm dir auch hier mindestens eine Stunde Auszeit, und fange an zu schreiben, beginne mit den Lösungen oder mit deinem Problem. Wichtig ist, dass du dir selbst den Auftrag gibst (vor dem Beginn der Übung) nach einer Lösung zu suchen! Dein Unterbewusstsein wird dich gerne dabei unterstützen diesen Auftrag auszuführen.
5. Zettel für dein Lösungs- oder Problemglas! Wie im Text weiter oben beschrieben, kannst du Probleme auf Zettel schreiben und diese "rituell" loslassen indem du sie in den Abfall beförderst, den Zettel vorher zerreißt oder verbrennst. Funktioniert! Oder du beförderst deinen Problemzettel vorerst in ein "Problemglas". Dein größtes Glas sollte natürlich ein "Lösungsglas" sein. Daran kannst du sehen, wie erfolgreich du schon Lösungen gesammelt , und damit Probleme losgelassen hast.
6.Geh öfter mal Duschen! Also, damit meine ich natürlich, dass du dir vornehmen kannst beim Duschen deine Probleme kurz aufzurufen, zu visualisieren und die dazugehörigen Gedanken dann bewusst wegzuspülen.... löse dich von den Problemgedanken, eine "Dusch-Loslass-Meditation" sozusagen :-)
Alle diese Übungen erfordern Wiederholung. Einmal machen reicht nicht!
Ihr wisst schon: "Übung macht den Meister"
© Text von Katja Otto - 2018
50 Wege loszulassen und glücklich zu sein - Chuck Spezzano
Doch wie gelingt es, Belastendes, Bedrückendes und Unbewusstes letztgültig und vollkommen loszulassen? In diesem Buch hat der bekannte Weisheitslehrer Chuck Spezzano sich mit großer Intensität genau diesem Thema gewidmet und 50 universelle Prinzipien zusammengefasst, die er auf seinem eigenen Pfad entdeckt und in seiner langjährigen praktischen Beratungsarbeit weltweit erfolgreich eingesetzt hat. Es ist die Quintessenz eines außergewöhnlichen spirituellen Weges, der zum Ziel führte: inspirierende Kontemplationen mit konkreten Fragestellungen, Anregungen und Übungen, mit denen das „Loslassen“ keine Idee mehr bleibt, sondern zu einem ganz
konkreten, bewussten und realen Akt der Trans-
formation werden kann.